Die Römer an der Donau (Jugendfahrt für 10 - 15jährige)

 

Juli 2006

Zur Jugendarbeit des Historischen Vereins Freising gehört die mittlerweile traditionelle Jugendfahrt im Sommer. Diesmal wandte sich der Ausflug ganz der Antike zu: Unter dem Motto „Die Römer an der Donau“ besuchte am 15. Juli eine stattliche Gruppe von Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren die Römerstadt Regensburg.

Dort angekommen, ging man – mit kleinen gelben Namenszetteln geschmückt – zunächst in die Römerabteilung des Historischen Museums. Der Führer brachte mit Rekonstruktionsmodellen das Aussehen des Legionslagers näher, das die Römer um 180 n. Chr. zum Schutz der Grenze ihres Reichs an der Donau erbauten. Kostbare Fundstücke wie Waffenteile, Glasgefäße und Weihealtäre illustrierten verschiedene Aspekte des Lebens im Lager und seinem Umland.

Anschließend besichtigte die Gruppe die beeindruckenden Hinterlassenschaften der Römer im Freien. An der Südost-Ecke des ehemaligen Legionslagers machte man im Schatten mächtiger Quadermauern Brotzeit, dann führte Florian Lehrmann die Jugendlichen entlang der ehemaligen Kastellumgrenzung durch die Stadt. Die Orientierung wurde dabei erleichtert durch ausgeteilte Stadtpläne, in die der viereckige Grundriss des Legionslagers eingezeichnet war. Mehrere Stationen wurden auf diesem Rundgang eingelegt: An Straßenläufen, die noch den Verlauf der Mauer wiedergeben, bei Abschnitten der Kastellmauer und natürlich bei der Porta Praetoria, dem ehemaligen Nordtor des Lagers, das im 15. Jahrhundert in den Bischofshof eingebaut wurde. Ein gemeinsames „Motiv“ stellten die großen, in unterschiedlichen Umgebungen wiederkehrenden Quadersteine dar, in einer Grünanlage, als Fundament eines Hauses oder mitten in einem Parkhaus. Am Ende des Rundgangs wurde das Weiterleben des römischen Erbes im mittelalterlichen Regensburg behandelt – in Gestalt des Turms der Alten Kapelle, der großenteils aus den Quadersteinen der römischen Kastellmauer gebaut ist.

Zum Abschluss des Ausflugs fuhr die Gruppe etwas flussabwärts zur Walhalla, dem von König Ludwig I. erbauten Ruhmestempel der Deutschen. Das Verbindungsglied zum römischen Regensburg stellte hier die „antike“ Architektur des Bauwerks dar. Florian Notter erklärte den interessierten Jugendlichen die Wahl der Bauweise und des Ortes für die deutsche Ruhmeshalle: Man glaubte damals, die Germanen seien mit den Griechen verwandt gewesen und entlang der Donau nach Deutschland eingewandert. Auf der sonnigen Freitreppe der Walhalla klang dann die Jugendfahrt aus – auf der Rückfahrt im Bus fand noch ein Preisrätsel über die Römer statt.
 

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